VW Golf: Der kompakte Alleskönner

Giorgetto Giugiaro entwarf den Golf, der zu einem Symbol für moderne Kleinwagen wurde und für Volkswagen den Aufbruch in eine neue Ära markierte.

Nach dem Ende des Käfers war VW auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Dieser musste neben der Ablösung der luftgekühlten Heckmotoren durch wassergekühlte Frontmotoren auch eine gänzlich andere Form haben. Der Golf wurde von keinem Geringeren entworfen als von Giorgetto Giugiaro, dessen Entwurf sich schnell als Symbol für den modernen Kleinwagen erwies und Volkswagen den Weg in eine neue Zeit wies.

Golf I (1974–1983): Die Legende nimmt ihren Anfang

Der Golf I alias Typ 17 stellte im Jahr 1974 einen geradezu revolutionären Schritt für Volkswagen-Modelle dar. Denn mit seinem deutlich von Rundungen befreiten Design und dem Frontmotor mit Frontantrieb sortierte er die Kompaktklasse radikal neu. So bot er einen im Vergleich zum damaligen Standard äußerst großzügigen Innenraum trotz immer kleiner: bleibender Außenmaße und setzte damit neue Maßstäbe im Hinblick auf Alltagstauglichkeit.

Technische Highlights

Vierzylinder-Saugmotor in Wasserkühlungstechnik. 1. Der Golf I hatte einen Hubraum von zwischen 1,1 und 1,8 Litern und eine Motorleistung von bis zu 112 PS und seinerzeit einen Frontantrieb, der das Fahrzeug leichter handhabbar machte. 1976 debütierte das GTI-Modell mit 110 PS, das die sportlichen Kleinwagen begründete – als ein Meilenstein in der Geschichte sportlicher Kompaktwagen.

Der Golf GTI der ersten Generation verfügt über einen kraftvollen 1,6-Liter-Motor mit 110 PS. Er war ein Erfolg und wurde sehr populär – das war ein Quantensprung in der Geschichte der sportlichen Kompaktwagen.

Bei der Entwicklung des Golf II wurden die Erfolgsgrundlagen des Golf I verbessert. Mehr Platz, Komfort und Sicherheit standen im Vordergrund, aerodynamischer wurde das Design, und auch technisch setzte Volkswagen mit dem Modell einige Ausrufezeichen.

Neue Technologien, wie Diesel und Allradantrieb, wurden eingeführt, sodass sich der Golf II schließlich als umweltfreundlicher Diesel und Projekte wie das Allradmodell „Syncro“ auch in diesem Modell der Kompaktklasse einen Namen machten, die den Golf in der zweiten Fahrzeuggeneration nochmals verbesserte. Dazu trugen auch die neuen Sicherheitsfeatures der zweiten Golf-Generation bei, mit denen VW neue Standards bis in die Gegenwart gelegt hat, denn Features wie ABS und ein stabilerer Fahrzeugrahmen waren hier zu sehen. Menschen weltweit schätzen ihn aufgrund seiner Vielseitigkeit und hohen Qualität.

Golf III (1991–1997): Der Fortschrittliche

Volkswagen präsentierte den Golf III, der neue Maßstäbe in der Kompaktwagenklasse setzte. Dieses Modell war das erste der Reihe, das mit Airbags ausgestattet war, und setzte zudem auf zahlreiche innovative Technologien.

Technische Highlights

Einführung der TDI-Dieselmotoren mit Direkteinspritzung, die für verbesserte Leistung sorgen. Der erste Golf, der mit einem Sechszylindermotor (VR6) für beeindruckende Fahrperformance ausgestattet war. Bei der Produktion kamen umweltfreundliche Materialien und Recycling-Konzepte zum Einsatz. Zusätzlich war der Golf als Kombi verfügbar, unter dem Namen Golf III, was ihm einen größeren praktischen Nutzen verlieh.

Golf IV (1997–2003): Der Premium-Kompakte

Der Golf IV spielte eine Schlüsselrolle in der modernen Kleinwagenkategorie. Mit seinem schlichten, zeitlosen Design und innovativen Technologien wurde er zum Maßstab in der Branche.

Technische Highlights

Einführung des ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) zur Steigerung der Fahrsicherheit. Einsatz leistungsstarker TDI-Motoren mit Pumpe-Düse-Technologie. Erster Golf mit Xenon-Scheinwerfern und einem integrierten Navigationssystem. Besonders hervorzuheben ist der Golf IV R32, der einen 3,2-Liter-VR6-Motor und Allradantrieb besitzt. Dieses Modell markierte einen bedeutenden Schritt in Richtung der späteren Golf-R-Varianten.

Die fünfte Generation (2003–2008): Der Technologische

Mit dem Golf V fügte Volkswagen eine Vielzahl neuer Funktionen hinzu, die in den kompakten Schrägheckmodellen erhalten bleiben. Er war größer, komfortabler und fortschrittlicher als seine Vorgänger.

Highlights

Eine Mehrlenker-Hinterachse erhöht den Fahrspaß. Der Einsatz eines Direktschaltgetriebes führt zu schnelleren Gangwechseln. Die Torsionssteifigkeit wurde verbessert und es wurden neue Sicherheitsmerkmale eingeführt. Der GTA feierte in dieser Generation ein grandioses Comeback und wurde erneut zum Goldstandard für einen heißen Flitzer.

Die sechste Generation (2008–2012): Die Verfeinerte

Obwohl der VW 6 Golf in Bezug auf die verwendete Technologie dem Golf V recht ähnlich war, legte er die Messlatte in Bezug auf Verarbeitung und Haptik deutlich höher.

Highlights

BlueMotion-Technologien wurden für einen besseren Energieverbrauch eingeführt. DCC für mehr Komfort. Neue Infotainment-Systeme mit Touchscreen-Oberfläche. Einige umweltfreundliche Modelle dieser Generation, wie der Golf BlueMotion, weisen extrem niedrige Emissionen auf.

Die siebte Generation (2012–2020): Der Innovator

Mit der siebten Generation kam die vollständige MQB-Plattform. Der sogenannte modulare Querbaukasten. Die Plattform macht die Gestaltung und Technik des Wagens der unteren Mittelklasse flexibler.

Technische Highlights

Ein neues Modell (Golf GTE und E-Golf) mit Elektro- und Plug-in-Hybridantrieb kommt auf den Markt. Weiterhin bietet die Plattform Fahrerassistenzsysteme, die helfen, wie ACC, Spurhalteassistent oder Verkehrszeichenerkennung. Die neue Plattform erlaubt es, Gewicht einzusparen (bis zu 100 kg) und die Leistung zu steigern. Der Golf VII erhält viele Auszeichnungen, allen voran die vielen Preise als „Auto des Jahres“. Er ist vorwiegend wegen seiner praktischen Art und verfügbaren Technik sehr beliebt.

Golf VIII (ab 2020): Der Digitale

Die nächste Generation des Golfs wird sehr techniklastig und zurückhaltend bei Elektroautos ausgestellt. Mit seinen fortschrittlichen Technologien ist der neue Golf VIII der Marke Volkswagen auf die Zukunft angewiesen.

Technische Highlights

Ein neu gestaltetes Armaturenbrett mit digitalen Tachometern und Sprachsteuerung. Die Einführung von Mild-Hybrid-Technologien, die Leistungssteigerungen ermöglichen. Car2X-Technologie, die die Kommunikation mit anderen Autos und Strukturen erleichtert. Die Klassiker von Golf VIII, wie der Golf GTI und der Golf R, haben die Latte in ihrer Kategorie erneut erhoben.

Der VW Golf als Oldtimer

Der VW Golf ist beliebt als Oldtimer. Die ersten Generationen der Golf-Reihe, wie der Golf I und Golf II, sind bei Enthusiasten besonders begehrt. Der Golf GTI aus dem ersten Kraftakt ist besonders beliebt und wird auf Autokonzerten gegen hohe Preise verkauft.

Tipps für Sammler

  • Zustand: Autos, die eine dokumentierte Geschichte haben, sind besonders beliebt
  • Sondermodelle: Teilweise sind limitierte Auflagen wie der Golf GTI Pirelli oder das R32 aus dem Jahr 2003 schon jetzt teurer als der Auto-Ausgangspunkt
  • Ersatzteile: Ersatzteile für den Golf sind in der Regel leicht zu finden, da er so populär ist.

Beliebte Varianten und Sondermodelle

  • Golf GTI: Der Meilenstein der Hot Hatchs
  • Golf R32: Der Vorgänger des neuen Golf-R-Modells mit V6-Motor und Allradantrieb
  • Golf GTE: Der Stecker-Teilungsoption
  • Golf Cabriolet: Ein Favorit für alle, die die Sonne mögen.

Der VW Golf in der Popkultur

Der Golf wurde als „Bezahl-Automobilisten“ in Europa, den USA oder Ostasien geschätzt und ein fester Bestandteil von Musikvideos, Filmuniversen und Serien. Das Auto wurde zu einer festen Größe in der Geschichte des Autohaus.

Fazit: Der Golf – Ein Wagen für jede Generation

Der VW Golf kann von jedem Fahrertyp gefahren werden. Es gibt natürlich Auto, umweltbewusstes Auto, Sport GTIs oder auch exklusive Automodelle. Die Geschichte des Golfs und die Techniken machen ihn aus jedem anderen Auto in der Welt heraus.

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